Vorgeschichte

Der Umzug in die Zukunft entstammt der Idee und dem Vorhaben Karlsruhe zu einer Zukunftsweltstadt werden zu lassen. Es begann durch eine  Anregung in einer Rede von Oberbürgermeister Frank Mentrup beim Reallabor Symposium 2018.   Bei dieser stellte er den Reallaborcharakter von Karlsruhe da,  geboren aus der  Vision des  Stadtfürsten Carl Wilhelms, umgesetzt mit für damalige Verhältnisse sehr liberalen Bürgerrechten, wie Religions-, und Zunftfreiheit, sowie progressiven Partizipationsmöglichkeiten in der Stadtentwicklung. Das Ziel war eine der modernsten und weltoffensten Städte damaliger Zeiten zu werden. An dieser besonderen Stadtgeschichte setzt das Narrativ der Zukunftsweltstadt an, indem es um nicht weniger gehen soll, als bewusst den nächsten historisch evolutionären Entwicklungsschritt von Karlsruhe anzuregen. Diesmal nicht als Vision eines einzelnen absolutistischen Stadtfürsten, sondern als gemeinsam zu erträumende und zu entwickelnde Lebenswelt, geschaffen durch möglichst viele Karlsruher*innen.

Zeichnung: Franziska Poike
Zeichnung: Franziska Poike

Um dieses Vorhaben bekannt zu machen, ist die Idee, eine große Transformate Parade zu veranstalten, bei der auf allen 32 Strahlen (einen Weg davon gibt es gar nicht mehr, aber da wird uns schon was einfallen) auf das Schloss hin getanzt, geradelt, geskatet, proklamiert, musiziert...wird. Und dort dann die Zelebrierung der symbolischen Grundsteinlegung der Zukunftsweltstadt zu vollziehen. Die Zeichnung wurde angefertigt im Rahmen der Tagung  "Nachhaltig wirken - Reallabore in der Transformation", die 2022 in Karlsruhe stattfand. Dort wurde eine "Pressekonferenz zur Zukunftsweltstadt  am 2. Juni 2027" abgehalten, bei der retrospektiv die Erfolgsgeschichte der Zukunftsweltstadt Karlsruhe perfomiert wurde.  Auf dem Weg dorthin bedarf es aber natürlich einige Schritte und Aktivitäten. Es müssen Inhalte, Konzepte und Strukturen geschaffen werden, die richtigen Menschen gewonnen und vor allem ganz viele beteiligt und begeistert werden. Eine Station auf dieses Weg bildete das "MitMachMal-Zelt" bei dem Zukunftsvisionen und konkrete Wünsche für Karlsruhe an die Papierwände gemalt werden konnten.

Die Transformee war auch dabei bei der Zukunstweltaktion beim FEST 2023
Die Transformee war auch dabei bei der Zukunstweltaktion beim FEST 2023
Das Schloss als Schlüssel zu himmlischer Poesie © Felix Wagner und Regine Frank
Das Schloss als Schlüssel zu himmlischer Poesie © Felix Wagner und Regine Frank

Bei der Nachhaltigkeitsvollversammlung im November 2023 wurde beschlossen, einfach schon mal einen Vorläufer der Transformate Parade im Jahr 2024 duchzuführen. So kam es nach einigen Treffen zur Geburt  des "Umzuges in die Zukunft".

Foto: Wandelwirken e.V.
Foto: Wandelwirken e.V.

Es folgten vorbereitende Events, wie die Aktionen am FEST, bei dem über 60 Sonnenschirme für den Umzug gebastelt wurden und es zu einer ersten Aufführung der Schattenspielshow kam.

Die geschmückte Bühne der Klimaakademie
Die geschmückte Bühne der Klimaakademie
Die Bühne für das Schattenspiel zur Zukunftsweltstadt   © Felix Wagner
Die Bühne für das Schattenspiel zur Zukunftsweltstadt © Felix Wagner

Nachdem der Entschluss stand, den Umzug während der Schlosslichtspiele durchzuführen, wurde auch eine Show für die Projektion ans Schloss konzipiert.  Die Absicht des Filmbeitrages war Themen aus Nachhaltigkeitsforschung und Klimaschutz  mit dem individuellen Bezug zur Gestaltung einer wünschenswerten Zukunftswelt künstlerisch für ein breiteres Publikum aufzubereiten. Wir wollten bewusst mit der „Tradition“ bei den Schlosslichtspielen brechen, möglichst flächendeckend digitale Lichteffekte auf dem Schloss zu projezieren, um Räume der Fokussierung und der Kontemplation zu schaffen. Neben Scherenschnitt-Schattenspielfiguren kamen Stop-Motion-Techniken zum Einsatz und weil durchaus Emotionen im Spiel waren und eine Bewegung enstehen soll, wurde das  ganze Go-Motion-Projektion betitelt. Außerdem sollte bei allem ein spielerischer Charakter durchscheinen, denn Transformation muss nicht nur High-End, sondern eben auch Hands-on und "Jede*r kann was dazu beitragen" sein! Platons Höhlengleichnis klingt dabei semantisch auch an, um uns von passiven Beobachtern zu Akteuren werden zu lassen, im Prozess des Transformation by Design! Mehr zum Film gibt es auf der Webseite zur Zukunftsweltstadt. An dieser Stelle noch ein mal ganz herzlichen Dank an das Figurentheater Marotte, (ganz insbesondere an Thomas Hänsel) das uns so tatkräftig und freundlich bei den Aufnahmen der Schattenspielsequenzen half! 

©Felix Wagner
©Felix Wagner

Um Wägen oder Performances vorzubereiten und sich gemeinsam einzustimmen, fand im Vorfeld ein Workshop Wochende im Zirkus Maccaroni statt. Der Zirkus öffnete seine Pforten für uns und im wohltuenden Schatten (es war ein 35Grad Wochenende!) lies es sich angenehm werkeln.